Am Nachmittag vom 30.6.2022 hatte die AbL Rheinland-Pfalz-Saarland einen ersten Termin, um mit der Landesregierung ins Gespräch zu kommen. Aufhänger war die im Frühjahr beschlossene „Ausnahmegenehmigung zur Pflanzenschutzanwendungsverordnung“. In Ihren letzten Zügen als Bundeslandwirtschaftsministerin hatte Julia Klöckner diese Verordnung gemacht. Wenigstens die bestäubergefährlichen Pestizide sollen in Naturschutzgebieten nicht mehr eingesetzt werden. Das Landwirtschaftsministerium (MWVLW) lies noch mit einem Terminangebot auf sich warten. Dafür wurden wir vom Umweltministerium (MKUEM) und dessen Staatssekretär Dr. Erwin Manz eingeladen, um über klimapolitische Themen zu sprechen. Der Tag war heiß in Mainz, im Seminarraum war es noch heißer – Südseite und klimaanlagenfrei – passend zum Thema. Wir als Vertreter*innen der AbL möchten unsere Grundsätze (Klimaschutz, Bodenschutz, Tierschutz, …) in einer Form der direkten Demokratie einbringen und nicht zu Letzt für Faire Preise kämpfen!
So fordern wir das MKUEM auf, das Thema Agroforst ernsthaft anzugehen! Denn die derzeitig geplante Ökoregelung in der 1.Säule mit 60€/ha ist eine Verhinderungsstrategie. Was es hier braucht ist eine Investitionsförderung, die in der GAP geregelt wird. Denn derzeit laufen Agrarinvestitionsförderungen über Landesgelder. In Rlp gibt es laut MKUEM ca. 10 Betriebe, die Agroforst betreiben. Das MWVLW gab bei einer parlamentarischen Anfrage an, es gäbe in RLP keinen Agroforst. Ob die beiden Ministerien nicht mit einander reden? Der Verwaltungsaufwand für eine Förderung würde sich erst ab einem Fördervolumen von einer Million Euro rentieren. Ein weiteres Problem hierbei ist (wo die EU und Länder nacharbeiten müssen), dass es keine Klarheit darüber gibt wo Agrofrost „anfängt“ und wo er „aufhört“. Enttäuscht mussten wir feststellen, dass die neue Bundesregierungen hier die von der alten Regierung gefällten Entscheidungen nicht mehr ändern „kann/will“. Und somit die mögliche Chance landwirtschaftlich genutzte Räume klimapolitisch umzugestalten und diese Flächen für die zukünftige Nutzung zu sichern - in dieser GAP verfehlt. Uns rinnen die Schweißperlen den Rücken hinunter und die ausgeräumte in der Sonne flimmernden Landschaft im unmittelbaren Umland von Mainz liegt vor unseren Augen. Ein „Naherholungsgebiet“, „Frischluftschneiße“ und eine produktive Landwirtschaft könnte dort entstehen, wenn die politischen Rädchen nicht so rostige wären.
Ein weiteres Thema das auf dem Tisch kam „Grünland & Weide“: Unser Gesprächspartner stimmt uns zu: „die Tierprämie wird in diesem Haus kritisiert“. Dennoch bleibt es unverändert und erst in 2 Jahren soll alles überprüft werden. Wir sprechen auch das vorgeschlagene Punktesystem der AbL („Gemeinwohlprämie“) an. Schleswig Holstein hat sich als Bundesland im Bundestag stark dafür eingesetzt: und dies hat wohl zu starken politischen Auseinandersetzungen geführt. Gut so ! - finden wir. Jedoch können wir nicht „erwarten, das eine neue Bundesregierung das System einfach umkrempeln kann„. Schade! - wir halten einen Wandel für dringend erforderlich!
Auch Agri Photovoltaik (APV) war noch ein Thema. Im urbanen Bereich auf versiegelten Flächen (bei Gewerbeneubau und Parkplatz) sollen Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Dennoch läuft der Ausbau schleppend und die Klimaziele können ohne APV nicht erreicht werden. Das MKUEM sieht in Rheinland-Pfalz die APV vor allem im Obst und Weinbau. Allerdings stehen der Umsetzung im Mainzer Umland Naturschutz Verbände (Vogelschutzgebiet) entgegen. Das Frauenhofer- Institut hat berechnet, dass APV auf 4% der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche den gesamten Stromverbrauch decken könnte.
Zurück zur rheinland-pfälzischen Ausnahmeregelung für bestäubergefährliche Pestizide in Naturschutzgebieten. „Das war das letzte mal, dass wir dem zugestimmt haben“ so der Staatssekretär Manz. Den aktuellen Zwischenbericht kennt er nicht und will ihn auch nicht von seinem Kollegen im MWVLW anfordern. Wir sollen doch bitte einen Landtagsabgeordneten fragen. Warum interessiert sich das Umweltministerium nicht für Naturschutzgebiete? Warum sprechen die Ministerien nicht miteinander?
Wir wollen auch wissen, ob der Amphibienkiller im Weinbau, das Fungizid Folpet, ersetzt wird. Die SWR-Landesschau hatte vor über einem Jahr davon berichtet. 60% der Frösche starben innerhalb von 48 Stunden nach Kontakt mit Folpet. Dr. Manz ist von diesem Umweltproblem nichts bekannt.
Statt dessen will er den sogenannten „Schulterschluss Naturschutz – Landwirtschaft“ voran bringen. Der NABU RLP hatte vor der Landtagswahl ein geheimes Treffen mit dem Bauernverband organisiert. Die AbL und kritische Naturschutzorganisationen waren nicht eingeladen gewesen.
Am Ende unseres Gesprächs sprechen wir noch einmal die „Unruhen“ zum Thema Gentechnik in der EU an und bekommen bestätigt, dass das MKUEM daran festhält, dass CRISPR -CAS aus ihrer Sicht weiterhin zur Gentechnik zählt und auch so reguliert werden soll.
Unser Resumee des Besuchs ist: Politik ist träge und wir sind enttäuscht aber trotzdem war es gut hierzu sein und unserer Positionen ins Gespräch zu bringen. Doch wir erkennen, die Veränderung kommt nicht von oben sondern die Veränderung sind wir die täglich auf die Felder ziehen und in der Praxis jeden Tag unser Bestes geben, dass eine andere Landwirtschaft möglich und nötig ist! Auch wenns „trocken“ und heiß war im Ministerium: wir kommen wieder da eine Veränderung uns am Herzen liegt. In Kürze werden wir die selben Punkte im MWVLW ansprechen.
90.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche, derzeit noch in öffentlicher Hand, sollen zukünftig ökologisch genutzt werden. Das hat die Ampel im Koalitionsvertrag festgelegt. Jetzt sabotiert Christian Lindner (FDP): Er will die Flächen an höchstbietende Spekulant*innen verscherbeln. Zwei Bäuerinnen wehren sich mit einer WeAct-Petition und prangern den Ausverkauf ihrer Heimat an. Unterzeichnen Sie jetzt, um Lindners drohenden Vertragsbruch zu stoppen.
Hier klicken und WeAct-Petition unterzeichnen!
Neues Ackerland ist in Ostdeutschland fast so schwierig zu finden wie eine bezahlbare Wohnung in Berlin, München oder Hamburg.Dabei stünden zwischen Ostsee und Erzgebirge rund 90.000 Hektar für die regionale Lebensmittelproduktion zur Verfügung. Die Ex-DDR-Ackerflächen befinden sich noch in öffebntlicher Hand. Jetzt soll das wertvolle Land aber verscherbelt werden: an Investor*innen, die auf einen Preisanstieg spekulieren.[1] Auf der Strecke bleiben Bäuerinnen und Bauern, die kein Land finden, um einen Hof zu gründen und regionale und ökologische Lebensmittel zu produzieren.
Sogar bei den Ampel-Koalitionsverhandlungen war der drohende Ausverkauf des Ostens Thema. Am Ende dann die Einigung: Die Flächen sollen für „Klima- und Artenschutz“ genutzt und an „ökologisch wirtschaftende Betriebe verpachtet“ werden.[2] Die Ampel war kurz davor, genau das umzusetzen - Doch dannn sabotierte der Fionanzminister persönlich. Sein Ministerium ließ durchblicken, dass er den ausgehandelten Kompromiss nicht mitträgt.[3]
Gesine Langlotz, 27-jährige Hifgründerin aus Thüringen will Christian Lindner (FDP) nicht durchgehen lassen.. Mit einer WeAct-Petition prangert sie den angekündigten Vertragsbruch an, unterstützt durch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Je mehr Menschen sich hinter Gesine Langlotz stellen, desto schwieriger die Situation für Lindner: Er riskiert einen handfesten Koalitionskrach. Nach Diskussionen über ein Tempolimit, das Verbrenner-Aus und die Übergewinnsteuer [4] könnte das eine Blockade zu viel sein. Mit zehntausenden Unterschriften zeigen wir Lindner, dass er mit seinem Vorhaben nicht ungesehen davon kommt. Unterzeichnen Sie jetzt die Petition.
Gesine Langlotz hätte nach zwei Jahren Suche fast aufgegeben. Gemeinsam mit anderen Landwirtinnen und Landwirten wollte sie einen Hof gründen- und ist an den Bodenpreisen fast gescheitert.. „Bei den derzeitigen Zuständen auf dem Bodenmarkt kann es keine weiteren landwirtschaftlichen Betriebsgründungen geben“, sagt sie.
Die Flächen, um die es geht, waren früher DDR-Staatseigentum. Seit Jahren werden sie von der Bodenverwertungs und -verwaltungs GmbH (BVVG) meistbietend verkauft. Dem wollte die Ampel nun einen Riegel vorschieben. Das geht, denn die BVVG steht unter der Aufsicht des Bundesfinanzministeriums; das Gelände gehört also dem Staat und damit uns allen.
Zu Beginn des Verkaufs waren all diese Acker-, Wald- und Wiesenflächen zusammengenommen so groß wie Thüringen. Davon ist nur noch ein kleiner Teil übrig. Und der wird gerade zu Millionenbeträgen weiterverkauft. An Agrargesellschaften, Finanzinvestoren oder Unternehmen wie ALDI und Versicherungsgesellschaften wie Munich Re.[5] Immer mehr Großanleger, die teils überhaupt nichts mit Landwirtschaft zutun haben, stecken ihr Geld in Ackerland im Osten. Sie spekulieren auf steigende Bodenpreise, streichen üppig Pacht ein und bekommen EU-Bauernhof-Subventionen – je größer die Fläche, desto mehr.
Jetzt gilt es, die verbleibenden 90.000 Hektar vir nvestorebn zu schützen. Denn solange die Fläche öffentlich ist, hat die Regierung vollen Gestaltungsspielraum. Das Land muss für Klima- und Artenschutz und ökologische Landwirtschaft genutzt werden, so steht es im Koalitionsvertrag. Es sollte daher an Personen verkauft werden, die genau das vorhaben – und nicht an Investoren, denen das Land an sich egal ist. Darum: Unterzeichnen Sie jetzt, damit Lindner klar wird, dass er mit dem Vertragsbruch nicht davon kommt!
Hier klicken und WeAct-Petition unterzeichnen!
Diese Petition wurde auf WeAct, der Petitionsplattform von Campact, gestartet. Es ist also keine Kampagne von Campact, aber wird durch WeAct-Campaigner*innen unterstützt.
[1] „Investoren kaufen in großem Stil Bauernland auf“, Der Tagesspiegel Online, 16. November 2019
[2] „Mehr Fortschritt wagen“, Koalitionsvertrag 2021-2025 zwischen SPD, Bündnis 90 / Die Grünen und der FDP, eingesehen am 30. Juni 2022
[3] „Lindner durchkreuzt BVVG-Pläne – Regierung fängt wieder bei Null an“, agrarheute Online, 16. Juni 2022
[4] „Die FDP wird zum Klotz am Regierungsbein“, Der Tagesspiegel Online, 7. Juni 2022
[5] „Wie der Staat beim Kampf um Ackerflächen mitverdient“, Der Tagesspiegel Online, 9. Dezember 2019
29. Juni 2022
Ein aktuell vom Europäischen Patentamt (EPA) erteiltes Patent zeigt: Das Patentamt lässt auch zufällige genetische Variationen, wie sie beispielsweise durch Sonnenlichtstrahlung ausgelöst werden, mittlerweile als technische Erfindungen gelten. Das Patent EP3560330 der Firma KWS betrifft Mais mit einer verbesserten Verdaulichkeit. Beansprucht werden die Pflanzen mit zufällig veränderten Genen und deren Ernte. Das erteilte Patent umfasst auch die Verwendung von natürlicherweise vorkommenden Genvarianten für die konventionelle Züchtung. Es handelt sich um einen Präzedenzfall: Es ist das erste Patent, für dessen Erteilung eine neue Regelung angewandt wurde, die Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere verhindern soll. Trotz dieser neuen Regel 28(2) ist das erteilte Patent nicht auf den Bereich der Gentechnik begrenzt, sondern betrifft auch die konventionelle Züchtung.
„Durch die zunehmende rechtliche Unsicherheit über die Patentierung von Pflanzen und deren Genen entsteht eine ernsthafte Gefahr für die konventionelle Züchtung. Diese Patente können den Zugang zur biologischen Vielfalt blockieren, die von allen ZüchterInnen benötigt wird“, sagt Dagmar Urban von ARCHE NOAH. „Die derzeitige Praxis des EPA steht im Gegensatz zu den politischen Zielen der europäischen Regierungen, die die Regel beschlossen haben.”
Heute veröffentlicht „Keine Patente auf Saatgut!“ einen neuen Bericht und übergibt ihn offiziell dem EPA. Der Bericht gibt einen Überblick über jüngst beantragte und vom EPA erteilte Patente auf Pflanzen sowie über die aktuelle rechtliche Situation. Wie der Bericht zeigt, sind politische Entscheidungen notwendig, um die Freiheit der traditionellen ZüchterInnen zu bewahren. Diese ist eine Voraussetzung dafür, dass neue Pflanzensorten auf den Markt gelangen, die beispielsweise eine Anpassung an den Klimawandel ermöglichen. Der Bericht führt auch Beispiele an wie Patentanträge von Syngenta /ChemChina, in denen tausende von Genvarianten beansprucht werden, die benötigt werden um die Nahrungsmittelpflanzen resistenter gegen Krankheiten zu machen.
„Wir fordern, dass die Vertragsstaaten des EPA zu einer internationalen Konferenz zusammenkommen, um zu entscheiden, wie die bestehenden Verbote im Patentrecht auszulegen sind”, sagt Verena Schmitt vom Umweltinstitut München. „Unser Bündnis hat bereits mehr als 200.000 Unterschriften gesammelt, jetzt wenden wir uns an die europäischen Regierungen und an den Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann. Wenn die notwendigen politischen Entscheidungen nicht getroffen werden, ist das das Ende der Pflanzenzucht, so wie wir sie kennen.”
Der Bericht gibt einen Einblick in ein wachsendes Dickicht von Patenten, das für die meisten ZüchterInnen zu einem undurchdringlichen Hindernis wird. So werden genetische Anlagen, die eine Resistenz gegen ein neues Virus bei Tomaten betreffen, von einem halben Dutzend Konzernen wie Bayer und BASF gleichzeitig beansprucht.
„Das Ergebnis ist eine Überpatentierung, die den Zugang zu dem biologischen Material blockiert, das benötigt wird, um die erwünschten Tomatensorten zu züchten. Bisher konnten im Rahmen des Sortenschutzes alle konventionell gezüchteten Sorten frei genutzt werden, um neue und noch bessere Sorten auf den Markt zu bringen. Wenn die europäischen Regierungen jetzt nicht aktiv werden, wird diese Freiheit der ZüchterInnen in einem Patent-Dschungel erstickt“, warnt Johanna Eckhardt von "Keine Patente auf Saatgut!"
Mehr Informationen hier in der vollständigen Pressemitteilung!
Liebe AbL-Bäuerinnen und Bauern, liebe Freund:innen der bäuerlichen Landwirtschaft,
vom 26. – 28.06. treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten im bayerischen Elmau. DIE ABL MOBILISIERT MIT VIELEN PARTNER:INNEN ZUR DEMO IN MÜNCHEN AM 25.06., DIE JUNGE ABL ZUR DEMO IN GARMISCH AM 26.06. FÜR BEIDE DEMOS SIND ALLE BÄUERINNEN UND BAUERN HERZLICH EINGELADEN, MIT DEM TRAKTOR ZU KOMMEN und gemeinsam ein Zeichen gegen die Politik der G7-Staaten zu setzen. Bei Interesse meldet euch bitte BALDMÖGLICHST bei:
für München bei der AbL Bayern: Andrea Eiter
Für Garmisch bei der jungen AbL: Valentin Friedl
GROSSDEMO AM SAMSTAG 25.6., AB 12 UHR, MÜNCHEN- THERESIENWIESE: KLIMAKRISE, ARTENSTERBEN, UNGLEICHHEIT: GERECHT GEHT ANDERS !
https://www.g7-demo.de/
DEMO AM SONNTAG, 26.6., AB 13 UHR, GARMISCH-BAHNHOFSPLATZ: GLOBALE GERECHTIGKEIT STATT G7 – KLIMA SCHÜTZEN STATT AUFRÜSTEN
https://www.stop-g7-elmau.info/AKTIONEN/
Demo, Camp, Sternmarsch zum Schloß und weitere Aktionen (z.B. Alternativgipfel am Fr 24.06. in München)
ABL-INFOSTAND: Wir möchten Präsenz zeigen mit unseren Bannern und Fahnen, außerdem können wir einen INFOSTAND MACHEN AUF DER THERESIENWIESE. WIR SUCHEN NOCH LEUTE, DIE MITHELFEN, BITTE MELDEN!
BITTE AUCH BEI DER MOBILISIERUNG UNTERSTÜTZEN: Wer mag, kann NOCH BIS FREITAG EIN KOSTENLOSES MOBI-PAKET MIT PLAKATEN, Flyern und Aufklebern bestellen oder gleich mehrere. Motiviert auch eure Freunde und Bekannte, Mobi-Pakete zu bestellen und das Material im Hofladen oder im Geschäft um die Ecke anzubringen.. GERNE DIE DEMOINFOS ÜBER EMAIL ODER SOCIAL MEDIA VERBREITEN
https://g7-demo.de/mobipaket-bestellen
FÜR DIE TRAKTOREN BRAUCHEN WIR AUCH NOCH ORDNER ZUR BEGLEITUNG – AUCH DAFÜR BITTE MELDEN !
Viele Grüße von
Andrea Elisabeth Eiter
Geschäftsführung AbL-Bayern
MEHR ALS 15 ZIVILGESELLSCHAFTLICHE ORGANISATIONEN RUFEN FÜR DEN 25. JUNI 2022 UNMITTELBAR VOR BEGINN DES G7-GIPFELS ZU EINER GROßDEMONSTRATION IN MÜNCHEN AUF. DAS BREITE BÜNDNIS FORDERT DIE STAATS- UND REGIERUNGSCHEF:INNEN DER G7-STAATEN AUF, KONSEQUENZEN AUS DEM RUSSISCHEN KRIEG GEGEN DIE UKRAINE ZU ZIEHEN UND DIE ABHÄNGIGKEIT VON ÖL, GAS UND KOHLE ZU BEENDEN. DIE G7-MITGLIEDER MÜSSEN ENDLICH ENTSCHLOSSEN GEGEN DIE KLIMAKRISE UND DAS ARTENSTERBEN HANDELN UND HUNGER, ARMUT UND UNGLEICHHEIT BEKÄMPFEN. DAS BÜNDNIS ERWARTET VIELE TAUSEND DEMONSTRIERENDE AUS DEM GESAMTEN BUNDESGEBIET UND ANDEREN TEILEN EUROPAS.
Die G7-Staaten tragen mit ihrem Handeln und Wirtschaften Verantwortung dafür, dass sich die Klimakatastrophe und ein gigantisches Artensterben dramatisch zuspitzen. Wir leben im letzten Jahrzehnt, in dem wir die schlimmsten Folgen dieser Katastrophen noch abwenden können. Deswegen müssen die G7-Staaten jetzt das Ruder rumreißen. Sie müssen jetzt aus den fossilen Energien Kohle, Öl und Gas aussteigen und die Zerstörung von Natur und Artenvielfalt beenden. Damit leisten sie gleichzeitig einen entscheidenden Schritt für den Frieden.
Die G7-Staaten müssen ihren Ressourcenhunger drastisch zügeln. Statt der Abhängigkeit von fossilen Importen braucht es einen möglichst dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Zum Erhalt und der Wiederherstellung der Natur, sind die G7-Staaten in der Pflicht, sich für ein verbindliches Weltnaturabkommen einzusetzen. Die Belastungsgrenzen unseres Planeten sind weit überschritten und damit steigt die soziale Ungleichheit weltweit.
Armuts- und Hungerbekämpfung standen bei G7-Gipfeln häufig auf der Tagesordnung. Die Bilanz jedoch ist ernüchternd: Weltweit hungern 811 Millionen Menschen. Mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine steigen die Lebensmittelpreise weltweit an, worunter die Ärmsten am stärksten leiden und der Hunger in der Welt weiter zunimmt. Gleichzeitig landen noch immer Nahrungsmittel im Tank und werden als Futter eingesetzt, statt Menschen zu ernähren. Bäuer:innen weltweit brauchen faire Preise und einen gerechten Zugang zu Land und Saatgut, um mit gesunden und klimaschonenden Lebensmitteln Menschen satt zu machen. Hier müssen die Staats- und Regierungschef:innen umsteuern.
Die Corona-Pandemie hat erneut deutlich gemacht, wie ungleich globale Krisen Menschen treffen: Während mehr als 160 Millionen Menschen zusätzlich in Armut stürzten, verdoppelte sich das Vermögen der zehn reichsten Milliardär:innen. Die Staats- und Regierungschef:innen der G7-Staaten müssen Hunger, Armut und Ungleichheit entschieden bekämpfen und einen fairen Ausgleich für die Bevölkerung im Globalen Süden umsetzen.
Viele tausend Menschen aus Deutschland und Europa werden am Samstag, den 25. Juni, in München auf die Straße gehen und für eine klimafreundliche und gerechte Politik der G7-Staaten eintreten. Die Großdemonstration reiht sich ein in die vielfältigen Proteste rund um den G7-Gipfel im Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen. Dort empfängt die Bundesregierung vom 26. bis 28. Juni Staats- und Regierungschef:innen großer Industriestaaten zum G7-Gipfel.
TRÄGERKREIS Aktion gegen den Hunger, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Attac, Brot für die Welt, Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), Bund Naturschutz in Bayern (BN), Campact, Greenpeace, IG Nachbau, MISEREOR, Naturschutzbund Deutschland (NABU), NaturFreunde Deutschlands, Oxfam Deutschland, Welthungerhilfe und WWF Deutschland.
... Hofrundgang auf der Bannmühle in Odernheim
Erfreulich viele aktive AbL Mitglieder haben sich Anfang März zur Mitgliederversammlung der AbL Rheinlandpfalz/Saarland auf der Bannmühle im beschaulichen Örtchen Odernheim am Glan in der Südwestpfalz getroffen um das vergangene Jahr zu resümieren und neue Pläne für das kommende Jahr ins Auge zu fassen. Die Stimmung ist gelassen und heiter und der Austausch so intensiv, dass der Beginn der MV um viele Minuten verschoben wird. Das Treffen steht unter dem großen Thema Klimawandel und -schutz. Ralf Wey als Vorsitzender erläutert die Aktivitäten des Verbandes im vergangenen Jahr.
Gerhard Portz stellte kurz den „seed of hope“ Award als Ehrung für Georg Janßen vor und bedankt sich bei der AbL Rheinlandpfalz/Saarland für die großzügige finanzielle Unterstützung dafür. Beide, Portz und Janßen erhalten für ihr Engagement und langjährige Arbeit viel Beifall.
Über die Bundesaktivitäten berichtet der Bundesgeschäftsführer dann selbst: „Die AbL hat auch in den vergangenen zwei Jahren jeden Anlass, den es gab, genutzt um sich zu treffen und aktiv für eine neue Agrarpolitik zu streiten.“ So z.B. die Agrarministerkonferenz in Dresden und die Demo 2021 „Wir haben es satt in Berlin“. „Es waren über 300.000 Menschen da“. Die AbL sei die einzige Bauernorganisation, die zur Demo in Berlin mit aufgerufen hat, so Janßen.
Mit dem Krieg Putins gegen die Ukraine wird es weitere großen Herausforderungen für die Landwirtschaft und die Menschen geben. Die Ukraine sei Hauptlieferant von etlichen Ackerfrüchten. „Wir haben uns in den letzten Jahrzehnten in viele Abhängigkeiten begeben“, so Janßen. „Es kann nicht sein, dass es jetzt heißt, produzieren, produzieren, produzieren, ohne Rücksicht auf die Art der Produktion“. Die Gründe für Hunger seien fehlender Zugang zu Land, Saatgut und Wasser.
Weiter geht es mit den Themen der IGN, den Nachbaugebühren, Bodenpolitik, Lieferkettengesetz, Gentechnik und natürlich dem Klimawandel, der sei und bleibe die größte Herausforderung für uns alle.
Xenia Brand, Referentin für Klimaschutz und artgerechte Tierhaltung der Bundes-AbL erläutert mit Hilfe einer Powerpoint Präsentation Zahlen und Fakten zum Thema CO2 Ausstoß in und außerhalb der Landwirtschaft und der aktuellen Lage in der Politik zu diesem Thema.
Mit Hans Pfeffer geht es nach dem Mittagessen auf einen Hofrundgang über die Flächen des Biolandbetriebes Bannmühle. Der Betriebsleiter hat auf den Flächen der historischen Mühle ein vielseitiges Agroforstsystem entwickelt, in das er alle Betriebsbereiche integriert hat. Man spürt sein Herzblut, wenn er voller Leidenschaft über das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Bäumen spricht. Wir stehen auf einer Weide die in einem kleinen Tal liegt und von einem kleinen Bach, kleinen Weinbergen und eben dieser Agroforstanlage begrenzt wird.
Auf dem Hang, der hinter dem Bach recht steil nach oben geht können wir seine Baumanlage bewundern. In schrägen Reihen wachsen Frucht- Futter- und Wertgehölze. Die Früchte von Kastanien-, Apfel-, Aprikosen und Walnussbäumen werden geerntet und im Hofladen vermarktet. Die eigene Saftpresse des Betriebes verarbeitet das Obst zu Saft.
„Wir bauen Wertgehölze wie Vogelkirsche, Baumhasel, Zerreiche oder Schwarznuss an, weil ja auch die nachfolgenden Generationen etwas davon haben sollen“, erklärt Pfeiffer, während er komplizierte Zeichnungen und Pläne seiner Agroforstanlage, in Folie ein laminiert herumgibt.
Die besondere Anordnung der Baumreihen auf einem sehr steilen Stück Grünfläche, ist so angelegt, dass das Wasser seltener gewordener, aber dafür heftiger niedergehender Regenfälle nicht in Sturzbächen den Hang hinabfließt und sofort verschwindet, sondern in schrägen Bahnen gelenkt möglichst der gesamten Grünfläche und somit dem Boden, Pflanzen und Tieren erhalten bleibt und zum Teil in Teichen gesammelt werden kann."
In das ausgeklügelte System der Agroforstanlagen hat er die Haltung seiner Rinder und Hühner integriert. Auf der Bannmühle profitiert jeder von jedem. Futtergehölze Linde, Ulme, Esche, Haselnuss, Speierling und viele andere dienen, als Hecke gepflanzt, den etwa vierzig als bedroht geltenden Glanrindern als wertvolles Beifutter und Schattenspender. Die Rinder sorgen dagegen für eine Düngung der gesamten Fläche. (Hier hat Hans Pfeffer Tricks auf Lager, wie er seine Kuhherde an die Stellen bringt, zu denen auch der Mist kommen soll).
Auch die Hühner der ÖTZ (ökologische Tierzucht) sogenannte Zweinutzungshühner leben in Symbiose mit Bäumen und Rindern. „Sie fressen heruntergefallenes Obst und die Schädlinge, die sich in Fallobst vermehren und dann auch gesunde Früchte befallen“, so Pfeifer. „Sie scharren die Kuhfladen auseinander und picken die Maden, die sonst zu lästigen Fliegen für die Kühe werden“. Daneben sorgen auch sie für eine Düngung der Flächen.
Die gesamten Wohnungen auf der Bannmühle (inklusive Gästezimmer und Tagungshäuser) werden mit einer Hackschnitzelheizung und dem eigenen Holz gewärmt.Sämtlichen Strom erzeugt die Mühle aus der Wasserkraft des angrenzenden Flusses Glan.
Diese Hofführung ist so spannend und lehrreich, dass wir auch diesmal die Zeit aus den Augen verlieren und plötzlich im Eiltempo den Hang hinab zurück zur Tagungsstädte eilen, um diese MV für diesen Tag zu beenden.
Vereinsfakten:
Kassenprüfer*innen: Anna Müller und Randy Aller Vorsitz: Landwirt Ralf Wey
Gärtnerin Franzi Jockers und Landwirtin Marlene Herzog teilen sich Vorsitz und Stellvertretung
Der Beirat: Franz Botens, Hans-Joachim Jansson und Thilo Kaster
Der gesamte Vorstand der AbL Rheinlandpfalz/Saarland bedankt sich bei Jutta Kroll für ihre langjährige Vorstandsarbeit und ihr Engagement in der AbL.
Wir sagen vielen Dank und wünschen alles Gute auf dem weiteren Weg, liebe Jutta!
Anlässlich einer VERHANDLUNG ÜBER EIN PATENT AUF BRAUGERSTE UND BIER informieren wir am 9. Mai über die Hintergründe rund um Patente auf Saatgut.
Am 10. MAI 2022, AB 9 UHR, findet am Europäischen Patentamt in München eine Online-Anhörung über die Einsprüche gegen das Patent EP2575433 der Firma Carlsberg statt. Die Firma beansprucht Gerstenpflanzen aus konventioneller Zucht sowie das damit gebraute Bier als ihre Erfindung. Eingesprochen hatten das Bündnis _Keine Patente auf Saatgut!_ sowie die CulturBrauer, ein Zusammenschluss österreichischer Privatbrauereien.
Die Einsprechenden warnen: Krisen wie der Klimawandel oder der Krieg in der Ukraine stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Dazu gehört die Frage, wie wir unsere Ernährung sichern und die Umwelt schützen können. Vor diesem Hintergrund darf der Zugang zur biologischen Vielfalt, die für die weitere Züchtung benötigt wird, nicht noch zusätzlich durch Patente kontrolliert, behindert oder blockiert werden.
In unserem Pressegespräch informieren wir nicht nur über die technischen und rechtlichen Hintergründe, sondern lassen mit LandwirtInnen, ZüchterInnen und Brauereien die Betroffenen der Monopolisierung von Saatgut zu Wort kommen.
Dazu laden wir zu einem ONLINE-TERMIN AM MONTAG, DEN 9. MAI 2022, UM 11 UHR, auf Zoom ein.
Folgende Personen stehen beim Pressegespräch zu Ihrer Verfügung:
Johanna Eckhardt,
Projektkoordination _Keine Patente auf Saatgut!_ (Moderation)
Sandra Ganzenmüller,
Pressesprecherin DIE FREIEN BRAUER
Karl-Josef Müller,
Gerstezüchter, Cultivari
Georg Janßen,
Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
Christoph Then,
Sprecher _Keine Patente auf Saatgut!_ (rechtliche Hintergründe aus der Sicht der Einsprechenden)
Anmeldung zum Online-Pressegespräch (Zoom) unter diesem Link: https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZUrfumqqDoiHNdeTv1UkkwtQqH1IDWDG0b_
Mehr Infos zu den Patenten auf Braugerste:
https://www.no-patents-on-seeds.org/de/patentfaelle/bier
Hintergrund-Bericht zu Patenten auf Braugerste:
https://www.no-patents-on-seeds.org/de/patente_gerste
Achtung! Wenn Sie als Teil der Öffentlichkeit an der Verhandlung am 10.5. teilnehmen wollen, müssen Sie bis 4.Mai 2022 eine E-Mail an das EPA schicken. Mehr Info auf der EPA-Website:
https://www.epo.org/applying/online-services/proceedings/public-access_de.html
Sie müssen folgende Anmeldenummer anführen: 11729247.4.
Die Anhörung finden Sie auch im Kalender der mündlichen Verhandlungen des EPA:
https://www.epo.org/applying/online-services/proceedings/calendar_de.html