Gentechnik ist keine Lösung für die drängenden Probleme in der Landwirtschaft!

Berlin/Lüneburg/Luzern, 28.04.2022

Zur Bayer-Hauptversammlung (29.04.2022) veröffentlichen Vertreter:innen der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL), des Gen-Ethisechn Netzwerks (GEN) un der IG Saatgut ihre Kritik am Bayer-Konzern: Pia Voelker vom Gen-ethischen Netzwerk (GeN) sagt:

„Neue Gentechnik-Verfahren wie CRISPR/Cas und damit entwickelte Pflanzen sind Gentechnik und müssen als solche reguliert bleiben. Ein wichtiger Grund dafür sind die bisher nicht ausreichend erforschten Risiken. Wie viel der von Bayer gezahlten Forschungsgelder in die Risikoforschung fließen und wie genau diese Risikoforschung aussieht, bleibt leider intransparent. Wäre Bayer ein verantwortungsbewusster Konzern, dann müsste er sich für eine strenge Regulierung der neuen Gentechnik-Verfahren und eine umfassende Risikoprüfung einsetzen, da die Auswirkungen der Risiken der neuen Gentechnik-Verfahren für die komplexen Ökosysteme noch kaum erforscht sind.“ _

Annemarie Volling von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. ergänzt:

„Gerne behauptet auch Bayer, dass mit neuen Gentechnik-Verfahren schnell Pflanzen erzeugt werden, die sich an den Klimawandel anpassen könnten. Neue Gentechniken wären angeblich einfach und billig und bäten deshalb auch Chancen für kleine und mittlere Züchtungsunternehmen. Schon jetzt haben die großen Konzerne, darunter Bayer, zum Teil exklusive Kooperationsverträge mit den Erfinder:innen neuer Gentechnik-Verfahren abgeschlossen, so dass eine freie Nutzung der Techniken schon heute – 10 Jahre nach Entdeckung von bspw. CRISPR/Cas – kaum noch möglich ist. Zudem erschweren bzw. verhindern die vielen Patentanmeldungen auf neue Gentechnik-Pflanzen, auch von Bayer, die Nutzung von genetischen Ressourcen für andere Züchter:innen. Der Patentdschungel wird immer dichter. Wir fordern Bayer auf, alle Patente auf Pflanzen und Techniken zurückzuziehen und ihre pflanzengenetischen Ressourcen allen Züchtern zur Verfügung zu stellen. Nur so kann der Zugang zu genetischen Ressourcen gesichert werden. Das ist die Grundlage gerade auch für die Züchtung widerstands- und anpassungsfähiger Sorten.“ _

Eva Gelinsky von der Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit (IG Saatgut) kommentiert:

„Die großen marktbeherrschenden Unternehmen, darunter auch Bayer, machen kaum öffentlich, an welchen neuen gentechnischen Pflanzen/Eigenschaften sie arbeiten. Eine Transparenz über die weitere Marktentwicklung aber wäre wichtig, um ein funktionie­rendes Monitoring zu gewährleisten. Recherchen zeigen, dass die Pflanzen, die kurz vor der Markteinführung stehen sollen, kaum den versprochenen Beitrag zu einer «nachhaltigeren» oder gar «klimaresilienten» Landwirtschaft leisten werden. Um die drängenden Probleme in der Landwirtschaft zu lösen, sollten auch Unternehmen wie Bayer daher endlich umsteuern und nicht mehr auf gen- und biotechnologische Verfahren und Produkte setzen.“_

Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft RLP-Saar (AbL)

Die AbL begrüßt grundsätzlich den Willen der Landesregierung bäuerliche Betriebe vor erheblichen wirtschaftlichen Schäden zu schützen. Allerdings können Insektizide weder vor Vermarktungsproblemen noch vor Klimaproblemen (z.B. Dürre) schützen. Dies führt uns der aufgegebene Sauerkirschanbau insbesondere im Kreis Mainz-Bingen vor Augen. Dort ist der ehemals florierende Sauerkirschanbau trotz uneingeschränkter Anwendung von Insektiziden fast gänzlich verschwunden. Die Genehmigung der Ausbringung von bienen- und bestäubergefährlichen Insektiziden in Naturschutzgebieten steht dem Gemeinwohl des Schutzes dieser Insekten entgegen und schädigt insbesondere die für uns wichtigen Wildbienen. In der kleinräumigen Agrarstruktur sind die Bestäuberinsekten ohnehin schon einem Höchstmaß an Pestizidrückständen im Blütenpollen ausgesetzt (siehe deutsches Bienenmonitoring).

Es ist nicht zutreffend, dass Obstkulturen generell nicht ohne Insektizide bewirtschaftet werden können. Faktoren wie Standort, Witterungsverlauf, angebaute Kultur und die unternehmerische Entscheidung des bäuerlichen Betriebes für chemiefreie Pflanzenschutmaßnahmen spielen eine wichtige Rolle. Von Jahr zu Jahr können die Bedingungen ganz anders sein. Eine generelle Ausnahmegenehmigung, die auch noch gleich für mehrere Jahre erteilt wird steht dem von der Landesregierung erklärten Ziel einer Ökologisierung im Weg und verzerrt den Wettbewerb. Betriebe, die ein hohes unternehmerisches Risiko eingehen und in chemiefreien Pflanzenschutz investieren werden benachteiligt.

Wir empfehlen der Landesregierung in Naturschutzgebieten:

1. keine generellen Ausnahmegenehmigungen zu erteilen

2. Wenn Insektizide als Ausnahme erlaubt werden, dann nur die im Ökolandbau zugelassenen

3. bei Nachweis von erheblichen wirtschaftlichen Schäden eines Betriebes sollte eine Kompensation aus den vorhandenen Förderprogrammen erfolgen

 

06. März 2022
Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft Rheinland-Pfalz/Saarland
Die Mitgliederversammlung

Ansprechpartner:
Ralf Wey, Vorsitzender AbL Rheinland-Pfalz/Saarland
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0157-85545193

Quellen:
PM MWVLW vom 09.02.22
Erlass vom 31.01.22 
Informationen des MWVLW an BWV und LWK vom 03.02.22
Deutsches Bienenmonitoring Ingelheim

Nicht nur Wildpflanzen sind bedroht

Wie Monokulturen die Biodiversität unserer Nahrung verdrängen

Gemüsestand im Supermarkt

Was wir in Zukunft essen, hängt nicht nur von unserem Appetit ab. Lebensmittel wie Reis, Weizen oder Mais, die einen großen Teil der verzehrten Kalorien ausmachen, haben längst alte Sorten wie zum Beispiel Emmer verdrängt.

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Aber Vorsicht: Die Quintessenz könnte einem den Appetit verderben!

Zukunft der Ernährung
Das Essen, das für immer verschwinden könnte

Pestizideinsatz in Naturschutzgebieten genehmigt

ObstbäumeWie der SWR am 09. Februar berichtete, hat die Landesregierung eine unbefristete Ausnahme für Pestizide in den ohnehin schon sehr belasteten Naturschutzgebieten erlassen.

Die umfassende Pflicht aus Artikel 69 der Landesverfassung "Der Schutz von Natur und Umwelt als Grundlage gegenwärtigen und künftigen Lebens ist Pflicht des Landes,..." wird einem giftigen Koalitionsdeal geopfert. Von 2011 bis 2016, in der Koalition von SPD und Grünen hat die damalige grüne Umweltministerin Ulrike Höfken noch mit sieben Pressemitteilungen scharfe Kritik am Einsatz von Glyphosat geübt. Seit Beginn der Dreierkoalition mit der FDP ist nicht nur diese Kritik verstummt, 2020 wurde durch die grüne Höfken den Einsatz von Glyphosat in Naturschutzgebieten erstmals für ein Jahr erlaubt. Und jetzt wird mit der erneuten Ausnahmegenehmigung nicht nur Glyphosat, sondern sämtliche Gifte unbefristet in Naturschutzgebieten zugelassen.

Trauriger Champion bei der Vergiftung des Landes ist der Landkreis Mainz-Bingen. Dort wurden 34 verschiedene Gifte in einer einzigen Probe Blütenpollen gefunden. Das ist auch bundesweiter Spitzenwert. Damit konterkarieren die Grünen in Rheinland-Pfalz die Arbeit ihrer Partei in Berlin. Die Landesregierung torpediert sowohl die ohnehin sehr spärlichen Ergebnisse der früheren Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner, als auch die Bemühungen der EU, der Weltgemeinschaft und Millionen von engagierten Menschen, den Artenverlust zu stoppen.

Die grünen Umweltministerinnen, egal ob Höfken, Spiegel oder Eder, haben im Jahr 2020 die alarmierende Meldung von Wissenschaftlern über ein Pestizid, das in allen Weinbaugebieten unsere Frösche tötet, ignoriert. Sie haben 2021 die Ausnahmegenehmigung eines in der EU verbotenen hochgiftigen Neonikotinoids auf über 12.000 ha Zuckerrüben in Rheinland-Pfalz ignoriert. Und im Jahr 2022 wird die neue Ausnahmegenehmigung nicht nur für ein Jahr, sondern unbefristet erlassen. „Rheinland-Pfalz vergiftet sich selbst" sagt Franz Botens, Vorsitzender von ANUK e.V. und fordert von der Landesregierung: „Streichen Sie Artikel 69 aus der Landesverfassung. Dann können Sie die Naturschutzgebiete und das Umweltministerium ganz abschaffen. Oder ziehen Sie die Ausnahmegenehmigung zurück!"

Franz Botens
Vorsitzender ANUK e.V.
www.anuk.info

Junges Team sucht Gemischtbetrieb zur ökologischen Bewirtschaftung

Gesucht wird ein Betrieb für die Haltung von Milchvieh/ Mutterkühen, Gemüse- und Ackerbau.

Wir, Helen (28, Landwirtin), Afra (27, Landwirtschaftsmeisterin und Gemüsegärtnerin) und Lutz (29, Landwirt und angehender Sozialarbeiter), sind auf der Suche nach einem landwirtschaftlichen Betrieb zur eigenverantwortlichen Bewirtschaftung. Wir möchten eine Betriebsgemeinschaft gründen oder in eine bestehende mit einsteigen.

Lutz ist in den letzten Zügen seines Studiums der Sozialen Arbeit. Helen hat gerade eine einjährige Ausbildung zur Baumwartin für Obstgehölze (Streuobst) begonnen und arbeitet in Teilzeit bei einer SoLaWi - Gärtnerei. Afra ist verantwortlich für den Freilandgemüseanbau in einer ökologisch wirtschaftenden Gemüsegärtnerei südlich von Freiburg.

Seit etwa einem Jahr setzen wir uns intensiver mit dem Wunsch nach Selbstständigkeit in der Landwirtschaft auseinander. Dabei haben wir uns auf einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren geeinigt, in dem wir einen für uns passenden Betrieb zur eigenverantwortlichen Bewirtschaftung finden wollen.

Wir, Helen und Lutz, haben unsere landwirtschaftliche Lehre auf einem vielseitigen Gemischtbetrieb mit Feldgemüse, Milchvieh, Schweinemast, Ackerbau und dazugehöriger Verarbeitung abgeschlossen. Zeitgleich haben wir die Freie Landbauschule Bodensee besucht. Nach unserer Lehrzeit waren wir auf verschiedenen bio-dynamischen Betrieben tätig und haben mehrere Sommer auf Milchvieh- und Jungviehalpen in der Schweiz gearbeitet – auf denen wir teilweise im Team, teilweise zu zweit für eine große Anzahl an Milch- bzw. Jungvieh verantwortlich waren. Unsere Haupt- und Leidenschaftsbereiche sind die Milchviehwirtschaft, Weidemanagement sowie der Acker- und Futterbau.

Afra ist auf einem vielfältigen Bioland Betrieb, mit Gemüsebau, Mutterkühen und Getreidebau mit Verarbeitung, aufgewachsen. Ihre landwirtschaftliche Lehre hat sie in einer bio-dynamischen Hofgemeinschaft mit Schwerpunkt Milchvieh, Ackerbau und Heilkräuteranbau (für die Firma Wala), abgeschlossen. In den darauffolgenden Jahren hat sie vor allem in den Bereichen Acker- und Freilandgemüsebau gearbeitet. Durch ihre verantwortliche Position im Betrieb hat sie sich mit sozialen Prozessen sowie der Koordination von Mitarbeitenden intensiv auseinandergesetzt. Außerdem hat Afra die Öko-Meisterschule in Landshut besucht.

Durch die Arbeit bei verschiedenen SoLaWi - Betrieben, ist uns das Prinzip der solidarischen Landwirtschaft vertraut geworden. Wir sehen darin sehr großes Potenzial die Wertschöpfung der landwirtschaftlichen Arbeit und ihrer Produkte beizubehalten und den Bezug der Menschen zur Landwirtschaft zu stärken. Die Haltung von Wiederkäuern sowie Acker- und Gemüsebau liegt in unserem Fokus. Abhängig vom Standort setzen wir unsere Schwerpunkte. Langfristig wollen wir die direkte Verarbeitung/Veredelung von Milch und Getreide auf dem Hof realisieren. Angepasst an die Bedingungen vor Ort können wir uns verschiedene Konzepte der Direktvermarktung vorstellen.

Die ökologische und kleinbäuerliche Bewirtschaftung ist für uns wesentlich.

Wir suchen einen Betrieb, auf dem wir folgende Betriebszweige realisieren können: Die Haltung von Milchvieh/ Mutterkühen, Gemüse- und Ackerbau. Auf unserem Betrieb soll Grünland sowie Ackerfläche vorhanden sein. Über Wald würden wir uns freuen. Wir wollen einen vielseitig aufgestellten Betrieb entwickeln, den wir gemeinsam mit anderen Menschen bewirtschaften können.

Helen Sonnentag
0157 789 52 808
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Anlage für einen landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb

Gesucht wird ein Betrieb oder Resthof mit mindestens 15ha Acker & Weide sowie ausreichend Wohnfläche bzw. der Möglichkeit Wohnfläche zu schaffen

Das Quartett aus Cedric Streich, Fabian Kaltner, Samantha Züge & Manuela Zell sucht einen landwirtschaftlichen Hof (am liebsten in Alleinlage). Um diesen Wunsch erfül- len zu können, wird ein Betrieb oder Resthof mit mindes- tens 15ha Acker & Weide sowie ausreichend Wohnfläche bzw. der Möglichkeit Wohnfläche zu schaffen benötigt.

Cedric, Besitzer einer vierzehnköpfige Ziegen- und Schafsherde, ist biologisch-dynamisch arbeitender Gemüsegärtner. Derzeit ist er als Geselle in einer Solidarischen Landwirtschaft angestellt und kümmert sich dort um den Feldgemüsebau sowie den Kräuter- garten.

Fabian hat als Quereinsteiger die Ausbildung zum biologisch-dynamischen Gärtner im Gemüsebau abgeschlossen. Im Moment arbeitet Fabian als Geselle in einem Saatzuchtbetrieb und nimmt an einer Fortbildung in biologisch-dynamischer Gemüsezüchtung teil.

Samantha ist seit 2015 im Sozialen Bereich tätig und absolvierte im Juli 2019 den Abschluss zur staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin. Für den zukünftig geplanten sozial-und therapeutischen Betriebszweig plant sie, zusammen mit ihrer Stute die Ausbildung zur Reittherapeutin zu absolvieren. Zur Zeit ist sie noch in Ausbildung zur Huforthopädin.

Manuela ist aus der Großtierpraxis in die biologisch- dynamische Landwirtschaft eingestiegen und hat mit der Gärtnerei ihr Hobby zum Beruf gemacht.

Zusammen haben wir vor, einen kleinen landwirtschaft- lichen Gemischtbetrieb zu gründen und benötigen dafür einen passenden Platz. Hierbei können wir uns gut vorstellen einen laufenden Betrieb zu übernehmen, um uns dort zu verwurzeln und schöpferisch tätig zu sein. Unsere Motivation besteht darin, Menschen mit gesunden und nahrhaften Lebensmitteln regional zu versorgen. Wir wollen weite Handelswege vermeiden und den Hoforganismus sowie die Biodiversität durch Vielfalt im Anbau fördern.

Unser Ziel ist es, einen Ort zu schaffen in dem Mensch wie Tier im Einklang mit den Rhythmen der Natur leben und wirken können. Dabei liegen uns Themen wie ein geschlossener Hof- kreislauf, wesensgemäße Nutztierhaltung, Biodiversität und Humusaufbau sehr am Herzen. Um diese Vision zu realisieren, streben wir an die Kostendeckung durch eine solidarische Landwirtschaft abzusichern. Für uns liegt die Zukunft unserer Kulturlandschaft in den Händen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft! Wenn wir Euch neugierig gemacht haben und das Interesse geweckt ist, meldet euch gerne unter:

Mobil: 0174/5449947
Festnetz: 04748/8224298
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Vielen Dank und liebe Grüße
Cedric, Fabian, Samantha & Manuela

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