Bis Freitag tagen die deutschen Landwirtschaftsminister*innen, darunter auch die rheinland-pfälzische Ministerin Daniela Schmitt aus Alzey. Es geht um die neue Strategie zur Umsetzung der EU-Agrarpolitik. Auch soll eine alte Anbauweise gefördert werden, genannt Agroforst. Dabei sollen auf einem Acker statt nur einer einjährigen Frucht, wie z. B. Weizen, auch mehrjährige Gehölze angepflanzt werden. Das bringt viele Vorteile für Landwirtschaft, Klima und Natur.

Durch die teilweise Beschattung wird die Hitzeeinwirkung verringert, unter den Gehölzen entsteht Lebensraum für große und kleine Tiere, es entsteht ein Nahrungsangebot für Bienen und andere Bestäuber, der Wind wird auf der bisher kahlen Ackerfläche durch die hoch wachsenden Bäume und Büsche gebremst, wichtig z. B. zwischen Mainz-Ebersheim und Mainz-Hechtsheim, die Erosion wird vermindert, der Humusgehalt steigt, Co2 wird im Humus und im Holz gebunden, der Boden wird fruchtbarer, das entstehende Holz kann als Energielieferant genutzt werden, Wasser kann besser im Boden gespeichert werden was vor Überschwemmungen schützt und das Wachstum der Kulturen sichert, die Diversität der angebauten Produkte sichert das Einkommen des Betriebes, stabilisiert die Preise und sorgt für mehr Biodiversität. Die vorher kahle Landschaft wird durch die Bäume und Gehölze schöner und angenehmer für alle. Es gibt noch weitere Vorteile.

Der Deutsche Bauernverband hat die Vorteile schon erkannt und unterstützt Agroforst. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat nun aber einen Brandbrief an die Landwirtschaftsminister*innen geschrieben. Deutsche bürokratische Vorgaben von Abständen der Gehölze zu Nachbarflächen von 2x20 Metern gefährden die Einführung von Agroforst. So muss nach den bisher geplanten Regeln die Anbaufläche mindestens 60 Meter breit sein, was im kleinstrukturierten Rheinland-Pfalz eine echte Hürde darstellt und völlig unnötig ist.

Den Appell der AbL an die Landwirtschaftsminister*innen, dringend dieses Hemmnis zu beseitigen unterstützt ANUK e.V.. „Das kostet kein Geld, schafft aber tolle Chancen für Arten, Natur, Umwelt und Klima“, so Franz Botens, Vorstand von ANUK e.V. „Die deutschen Landwirtschaftsminister*innen haben bis Freitag die Chance ihre Handlungsfähigkeit in der Klimakrise zu beweisen“ so Botens weiter.

Franz Botens
Vorsitz ANUK e.V.
www.anuk.info


Bauer → Feld → Getreide → Kekse → Cookies!