Berichterstattung der Allgemeinen Zeitung (AZ) zu Agrarwintertagen

Im Beitrag „Mehr Menschen müssten hungern" vom 26.01.23 lässt die AZ ohne Gegenstimme Prof.von Tiedemann zu Wort kommen, der international anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse leugnet, wie er das schon in der AZ vom 28.11.22 getan hatte. Damals hatte er in Abrede gestellt, dass Pestizide zu einer Verminderung der Artenvielfalt führten. Dabei brauchen wir nur auf das Julius-Kühn-Institut zu schauen, das eine zunehmende Zahl von Wirkstoffen und Tankmischungen als wildbienengefährdend einstuft. Eine ausgewogene Debatte zur Welternährung, unter Beteiligung des Deutschen Bauernverbandes hat in der Heinrich-Böll-Stiftung vor der  Grünen Woche in Berlin stattgefunden: https://www.youtube.com/watch?v=tAEyUswOPdA

Kritik am Vorschlag der EU für eine Pestizid-Verordnung haben wir als AbL auch, halten aber nichts davon, polemisch zu werden. Vielmehr sollten wir zeigen, dass wir Verantwortung für die Biodiversität übernehmen und Lösungen für Probleme finden. Dazu erinnern wir an unseren Appell an die Koalition vom 16.04.21, einen Runden Tisch Artenschutz einzuberufen:https://www.abl-rlp-saar.de/images/medien/2021-04-16_appell.pdf

Rheinland-Pfalz gibt bisher bei der Pestizidreduktion ein schlechtes Bild für die EU-Kommission ab. Durch Ausnahmegenehmigungen wurden in vielen Naturschutzgebieten Insektizide gespritzt: https://www.abl-rlp-saar.de/index.php/meldungen/77-ausnahmeregelungen-der-pflanzenschutzanwendungsverordnung. 2021 wurden auf 12000 ha hochgiftige verbotene Neonikotinoide mit der Zuckerrübensaat in die Natur gebracht was vor wenigen Tagen vom EuGH als rechtswidrig verurteilt wurde, in den Weinbaugebieten haben wir unsere Frösche mit dem amphibientoxischen Mittel Folpet totgespritzt.

Im Sommer 22 hatten wir die Staatssekretäre Manz (https://www.abl-rlp-saar.de/index.php/meldungen/84-viel-heisse-luft) im Umweltministerium und Becht im Landwirtschaftsministerium auf dieses Problem hingewiesen aber bis heute keine Antwort erhalten. In Ingelheim wurde die bundesweit höchste Belastung von Blütenpollen mit 34 Wirkstoffen nachgewiesen. Diese Erkenntnis wurde unter den Teppich gekehrt und sogar nach einer Beschwerde von Weinbaupräsident Steitz vom SWR aus der Mediathek genommen, anstatt dass wir in eigener Verantwortung die Ursachen suchen und eine Lösung erarbeiten.

Mit einem landesweiten Pestizidmonitoring könnten wir der EU zeigen, dass es keine Notwendigkeit für das geplante Pestizidverbot gibt.

Wer besser informiert sein will als in der AZ kann die unabhängige Bauernstimme abonnieren: https://www.bauernstimme.de/home.


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